KF Geschichte

Geschichte

Die Bemühungen, in Wien eine keltologische Fachzeitschrift zu etablieren, gehen bis in die Mitte der 1990er Jahre zurück und sind eng mit der Gründung des Vereins Brennos – Verein für Keltologie verbunden. Brennos wurde Ende 1994 durch Albert Bock, Raimund Karl, David Stifter sowie mit Unterstützung von Ingeborg Gaisbauer, Theresa Illés, Jutta Leskovar und anderen Interessierten gegründet. Vereinsziel war die Einrichtung von Keltologie als eigenes Studienfach an der Universität Wien. Neben Unterschriftenaktionen und öffentlichen Veranstaltungen war eine der Aktivitäten des Vereins, die zu diesem Ziel führen sollten, die Gründung einer eigenen Vereins- und Fachzeitschrift mit dem Titel Brennos – Studia Celtica Austriaca.

Die Beiträge stammten einerseits von Brennos Gründungsmitgliedern, aber auch von Kolleg/innen aus anderen Fächern. Die Probenummer -1 erschien 1995, die weiteren Ausgaben Nr. 1 und Nr. 2, beide nominell 1996, erschienen 1996 und 1997. Die Zeitschrift kostete zu Beginn öS (= ATS) 40,- (ca. € 3,-), erschien im Format A4 und bestand aus in der Mitte gefalteten, doppelseitig bedruckten und zusammengehefteten A3-Seiten, die in eigener Arbeit in einem Kopierladen vervielfältigt wurden. Arbeitsaufwand und Erscheinungsbild hatten zur Folge, dass es vorerst bei den drei Heften blieb.

Brennos einen neuen Anstoß, als im Jahr 1999 Keltologie als Individuelles Diplomstudium an der Universität Wien eingerichtet wurde. Der Verein entwickelte sich in den folgenden Jahren zu der sozialen Klammer, die die verschiedenen in der Keltologie Wien versammelten Gruppen zusammenband, das Ziel einer eigenen Fachzeitschrift trat in den Hintergrund.

Im Jahr 2004 wurde auf Vorschlag von Hannes Tauber, des heutigen Vorsitzenden von Brennos, erneut die Herausgabe einer eigenen Zeitschrift im Namen von Brennos beschlossen. Die wissenschaftliche Initiative übernahm David Stifter als Herausgeber, maßgeblich unterstützt durch Raimund Karl. Als geeigneter Name der neuen Publikation wurde Keltische Forschungen (KF) gewählt. Der passende Verlag konnte in der Edition Praesens (heute Praesens Verlag) und in der Person des Verlegers Dr. Michael Ritter gefunden werden. Etwa ein Dutzend vor allem heimischer Fachkolleg/innen konnten gewonnen werden, um in inhaltlicher, vor allem aber in begutachtender Funktion die Publikation zu unterstützen.

Die konzeptionelle Arbeit an der Zeitschrift war im ersten Halbjahr 2005 abgeschlossen. Im Juli 2005 konnte David Stifter beim 4. Symposium deutschsprachiger Keltologinnen und Keltologen in Linz/Donau die Gründung der Zeitschrift vor einem Fachpublikum bekannt geben. Die redaktionelle Arbeit an Band 1 wurde noch Ende 2006 abgeschlossen, das Druckwerk selbst erschien einige Wochen später. Band 2 konnte bereits im Juli 2007 vorgelegt werden. Er beinhaltet die Akten einer Tagung zum 200. Geburtstag des Begründers der sprachwissenschaftlichen Keltologie, Johann Kaspar Zeuß, deren Veranstalter damit einverstanden waren, die Akten als Jahrgangsband zu veröffentlichen.

Weitere Bände der Keltischen Forschungen (KF) konnten jeweils im Jahresabstand veröffentlicht werden. Die ersten vier Bände wurden finanziell vom Dekanat der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien sowie vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschungen unterstützt. Band 1 wurde zudem zu einem Teil von Brennos – Verein für Keltologie finanziert. Band 2 wurde großzügig von Stadt und Landkreis Kronach gemeinsam mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg getragen.

Für die Beurteilung der Beiträge wurden immer auch externe Gutachter zu Rate gezogen, die aber nicht namentlich genannt sind. Eine Ausnahme stellt Band 2 dar, der als Tagungspublikation eine Sonderstellung einnimmt und nicht referiert ist.

Im Jahr 2007 wurde beschlossen, die eigentliche Zeitschrift durch eine dreigliedrige Monographienreihe zu erweitern, die aus einer Allgemeinen Reihe (A), einer Hibernistischen Reihe (B) und einer Britannischen Reihe (C) bestehen sollte.

Mit dem Erscheinen des dritten Bandes 2008 gingen personelle Änderungen im Herausgebergremium und Gutachterkollegium einher. Eine grundlegende Änderung der Organisationsstruktur der Zeitschrift erfolgte im Herbst 2009, um die Internationalität der Gremien und Anonymität des Begutachtungsverfahrens zu demonstrieren. Nach Konsultationen der Richtlinien des ESF und von Sachkundigen beim Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) wurde das alte Herausgebergremium durch ein enges, fünfköpfiges – einschließlich eines Hauptherausgebers – ersetzt. Dieses Gremium sollte zukünftig Herausgeberentscheidungen im Mehrheitsverfahren treffen und personell ein breites fachliches Spektrum abdecken.

Um gleichsam legislative und exekutive Funktionen zu trennen, ist dem Herausgebergremium ein verbreitertes Gutachterkollegium zur Seite gestellt. Beide Gremien sind mehrheitlich international besetzt, zum einen aus Mitgliedern des alten Herausgebergremiums und zum anderen durch zwölf zusätzliche Fachleute, bis auf eine Ausnahme international, bei deren Auswahl eine breite fachliche Streuung entscheiden war.

Obwohl schon bisher die Beiträge von zwei Gutachtern beurteilt worden waren, wurde das Begutachtungsverfahren im Detail und verbindlich festgelegt, um dem Objektivierungsgebot zu entsprechen. Um die neuen Strukturen transparent zu gestalten, wurde diese Vorgehensweise verbindlich in die Statuten der Zeitschrift aufgenommen.

Der Verlust der institutionellen Verankerung des Fachses Keltologie an der Universität Wien Ende April 2015 führte zu einer Neustrukturierung des Vereins Brennos und der redaktionellen Arbeit an den KF, die nun von den Mitgliedern des Brennosvorstandes übernommen wurde. Neben David Stifter konnte Andreas Hofeneder von der Universität Wien als Hauptherausgeber gewonnen werden. Das personell erweiterte Redaktionsteam erarbeitete gemeinsam mit den Herausgebern einen neuen Fahrplan für die KF. Ab 2018 wird die Zeitschrift als Open Access Journal im Open Journal System der Universität Wien erscheinen. Um die Anbindung der KF an den Verein Brennos zu unterstrichen, wurde die Website der Zeitschrift in die Vereinswebsite integriert.